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Die Tore der Hölle wachsen und wir können nichts dagegen tun

Ein sibirisches Rätsel: Der Batagaika-Krater
Im Nordosten Sibiriens gibt es eine Schlucht, die so gewaltig ist, dass sie den Spitznamen „Tor zur Hölle“ trägt. Im Jahr 2023 umfasst es rund 88 Hektar, also knapp einen Quadratkilometer. Seit seinem Auftreten in den 1960er Jahren ist dieser Krater kontinuierlich gewachsen und hat enorme Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre und Schadstoffe in die umliegenden Flüsse freigesetzt.

Wissenschaftler geben ihm verschiedene Namen. Sie sprechen oft von einem „rückschrittlichen Tauwetter-Megasumpf“. Im Internet ist er jedoch aufgrund seiner Lage in der Nähe der Kleinstadt Batagay besser als Batagay- oder Batagaika-Krater bekannt. Anders als sein Name vermuten lässt, ist der Krater nicht das Ergebnis eines Asteroideneinschlags. Seine Form ähnelt vage einem Stachelrochen oder einer Kaulquappe, er ist 2.700 Meter lang und an seiner breitesten Stelle 990 Meter breit.

 

 

Eine Schöpfung menschlichen Ursprungs.
Der Hauptschuldige für diesen kolossalen Sumpf ist niemand anderes als die menschliche Aktivität. Das Gelände in dieser Region besteht aus mehreren Schichten Permafrost, ähnlich einer riesigen Zuckergusstorte. Vor der Entstehung des Kraters waren diese Schichten etwa 75 Meter dick. Sie bestehen aus abwechselnden Materialien wie Eis und Sand und enthalten im Inneren Schichten aus Holzmaterial, Torf und anderer Biomasse wie Pollen und Insektenresten.

Dieser Permafrost-„Kuchen“ hat sich über Tausende von Jahren aufgebaut, mit Zyklen aus Gefrieren und Erwärmen. In Zeiten übermäßigen Auftauens der oberen Permafrostschichten entsteht dadurch eine gefährliche Rückkopplungsschleife. Steigende Oberflächentemperaturen können den Schnee auf den oberen Schichten schmelzen und dunklere Schichten freilegen, die mehr Wärme aufnehmen und zu tauen beginnen.

Ein gefährlicher Rückkopplungszyklus:
Dieses Schmelzen löst die Freisetzung von Bakterien aus, die organische Stoffe zersetzen und dabei als Nebenprodukte Treibhausgase produzieren, was das Auftauen des Permafrosts weiter verschlimmert. Normalerweise bildet geschmolzener Permafrost große Pfützen auf der Oberfläche. Doch in dieser Region fließen Wasser und erodierte Sedimente in den nächstgelegenen Fluss und hinterlassen diesen gigantischen Krater.

Folgen und Umweltauswirkungen
Seit den 1960er Jahren ist der Batagay-Krater kontinuierlich gewachsen. Satellitenbilder zeigen, dass die Schlucht im Laufe der Jahrzehnte gewachsen ist. Schätzungen zufolge gingen durch die Flut etwa 35 Millionen Kubikmeter Material verloren, zwei Drittel davon waren Schmelzwasser und der Rest eine Mischung aus Sand und Biomasse. Durch das Auftauen des Permafrosts werden jedes Jahr zwischen 4.000 und 5.000 Tonnen zuvor gebundenen organischen Kohlenstoffs freigesetzt.

Fortsetzung auf der nächsten Seite

 

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